Alltagsgeschichte von Oma Else

Es war ein typischer Mittwoch im Herzen des Ruhrpotts. Oma Else hatte ihre beste Freundin Trude zu einem gemütlichen Kaffeeklatsch eingeladen. Das Wetter war herrlich, und die beiden alten Damen hatten sich auf Elses kleiner Terrasse niedergelassen. Neben Kaffee und selbstgebackenem Apfelkuchen standen auch drei Flaschen Rotkäppchen Sekt bereit, um den Nachmittag noch angenehmer zu gestalten.

Oma Else,

Als die erste Flasche entkorkt war, begannen die beiden Freundinnen zu plaudern. Es wurde über die neuesten Geschichten aus der Nachbarschaft getratscht, alte Erinnerungen wurden aufgefrischt und der ein oder andere Lachanfall konnte nicht unterdrückt werden. Nach der zweiten Flasche Sekt wurden die Gespräche noch lebhafter und die Geschichten immer abenteuerlicher.

Schließlich, als die dritte Flasche geöffnet und fast geleert war, war es Zeit für das abendliche Ritual: Die Lieblingsserie im Fernsehen. Doch kaum hatten sich Else und Trude im Wohnzimmer vor dem Fernseher niedergelassen, stellte Else mit einem Schnaufen fest: „Trude, sach ma, iss dat Bild heute irgendwie verschwommener als sonst?“

Trude, ebenfalls leicht angetüdelt, kneifte die Augen zusammen und starrte auf den Bildschirm. „Wat? Jo, dat sieht aus, als hätte einer Vaseline über die Linse geschmiert,“ stimmte sie zu und lachte.

Oma Else, stets pragmatisch und lösungsorientiert, griff zum Telefon und wählte die Nummer des örtlichen Fernsehtechnikers, Herrn Schmitz. Der arme Mann war gerade beim Abendessen, als das Telefon klingelte.

„Fernsehservice Schmitz, guten Abend,“ meldete sich eine freundliche Stimme.

„Schmitz! Else hier,“ begann Oma Else direkt. „Mein Fernseher spinnt. Das Bild ist total verschwommen! Kannst du nich ma schnell vorbeikommen und gucken, was da los is?“

Herr Schmitz, der Elses resoluten Tonfall gewohnt war, seufzte leise. „Frau Meier, ich bin gerade beim Abendessen. Können Sie mir vielleicht genauer beschreiben, was das Problem ist?“

„Beschreiben? Dat is ganz einfach: Ich seh nix! Alles is unscharf und verschwommen. Dat kann ja wohl nich wahr sein! Trude, gib ma her,“ sagte sie und reichte den Hörer an ihre Freundin.

„Ja, hallo, hier is Trude,“ plapperte Trude los. „Wir haben drei Flaschen Rotkäppchen getrunken, und jetz is das Bild im Eimer! Da muss wat gemacht werden, aber flott!“

Herr Schmitz unterdrückte ein Lachen. „Frau Meier, Frau Trude, könnten Sie vielleicht überprüfen, ob das Antennenkabel richtig eingesteckt ist? Manchmal löst sich das.“

Oma Else, leicht beschwipst aber immer noch tatkräftig, wackelte zum Fernseher und prüfte das Kabel. „Schmitz, du bist ein Genie! Dat Kabel war lose. Jetzt is alles wieder scharf wie ’ne Schere. Danke dir! Und Entschuldigung fürs Stören beim Essen.“

„Kein Problem, Frau Meier. Immer gerne,“ antwortete Herr Schmitz, bevor er auflegte und schmunzelnd zu seinem Abendessen zurückkehrte.

Else und Trude ließen sich wieder auf die Couch fallen, das Bild war wieder klar und die Serie konnte beginnen. „Weißte Trude,“ sagte Else grinsend, „manchmal brauchste nur ’nen kleinen Stups und alles is wieder in Butter. Prost!“

Die beiden Frauen lachten und prosteten sich zu, bevor sie sich gemütlich ihrer Serie widmeten und den Rest des Abends genossen.



 

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